Dyskalkulie?

"Mathe ist so blöd!" "Ich bin eh zu dumm zum Rechnen..."

Kommen Ihnen diese Aussagen bekannt vor? Jeden Tag das gleiche Theater mit den Hausaufgaben und danach noch das tägliche Üben .  Am Ende fließen Tränen und trotz aller  Bemühungen  bleiben sichtbare Erfolge aus.  Hilflosigkeit macht sich auf beiden Seiten breit. und aus dem zunächst isolierten mathematischen Problem erwächst eine ganze Palette anderer Probleme und Symptome wie. Angst, Verweigerung, Bauch-und Kopfschmerzen......

Dabei könnte alles an den Vorliegen einer Dyskalkulie liegen. „Diese Störung bezeichnet eine Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft vor allem die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.“

Ohne eine individuell an das jeweilige Kind angepasste Lernförderung  sind Lernfortschritte bei einer Rechenstörung nur sehr schwer oder gar nicht möglich. Eine  Dyskalkulie ist in ihrer Entwicklung stabil, sie nimmt also mit zunehmendem Alter nicht von selbst ab.

Was läuft schief?

  • Ohne Zahlverständnis kann sich das Kind bei den Zahlen 3 und 4  nicht vorstellen, dass es sich bei den Zahlwörtern um  eine bestimmte Menge von Gegenständen handelt, also wie viele es sind. Damit auch Sie eine Vorstellung davon haben, hier eine kleine Erklärung. In einer Pfanne sehen Sie 3 Spiegeleier und können die Anzahl sehr genau bestimmen. Was aber, wenn sich in der Pfanne Rührei befindet? Mit Sicherheit können Sie nun die genaue Anzahl der verwendeten Eier nicht mehr bestimmen. So geht es Ihrem Kind , es betrachtet "Eierbrei".   
  • Ohne räumliche Konzepte fehlt bereits die Vorstellung der Ausgangssituation für die Aufgabe  3 + 4 . Das Kind sieht die  zwei Mengen nicht nebeneinander stehen oder liegen.   Das zeigt sich dann besonders bei Arbeiten am Zahlenstrahl.
  • Ohne Handlungskonzepte kann eine Handlung nicht beschrieben werden . Auch die nötige Vorstellung fehlt hier.
Sämtliche Aufgaben betrachtet das Kind als Aufforderung zum Zählen und verweilt auf dieser mathematischen Ebene.  
         


Und in der Schule?

Wurde bei Ihrem Kind eine Diagnostik durchgeführt und eine Dyskalkulie bestätigt, können Sie laut VVLRS.R einen Nachteilsausgleich beantragen.

http://bravors.brandenburg.de/verwaltungsvorschriften/vvlrsr

Dieser beinhaltet die Nutzung von didaktisch-methodischen  und technischen Hilfsmitteln. sowie eine Ausweitung der Arbeitszeit.

Über weitere sinnvolle Hilfen informiere ich Sie gerne, da jedes Kind jeweils individuell auf den aktuellen Lernstand beruhenden Hilfen benötigt.